In einer Liebesbeziehung ist die emotionale Bindung der Kleber zwischen den beiden Partnern. Sie schafft Nähe, Vertrauen und Intimität. Sie ist die Grundlage für eine liebevolle Kommunikation, körperliche Anziehung und gegenseitige Unterstützung.
Doch manchmal kann es vorkommen, dass man sich von seinem Partner emotional distanziert fühlt. Die Gründe hierfür können vielfältig sein und sie sind einem Menschen oft nicht gleich bewusst. Meist ist der Verlust der emotionalen Bindung ein schleichender Prozess, ausgelöst durch Mikro-Verletzungen, die manchmal sogar nur auf einem Missverständnis beruhen. Somit ist es eher ein Symptom, aber nicht die Ursache.
Um den Blick füreinander zu öffnen, den/ die Andere:n besser zu verstehen, möchte ich mit meinem Blog Artikel: "Emotionale Distanz in Beziehung überwinden", beitragen.

Viele Menschen haben große Sorge, dass, wenn sie ihrem Partner davon erzählen, dieser sofort in Abwehr geht oder sich persönlich angegriffen fühlt, was in manchen Fällen durchaus geschehen kann. Oft beruht dies auf tatsächlichen, sich wiederholenden Erfahrungen. Manchmal aber ist es nur eine Annahme, weil zum Beispiel ein früherer Partner, die eigenen Eltern oder andere Bezugspersonen Konflikten aus dem Weg gegangen sind und eine innere Überzeugung verstärkten, dass es keinen Sinn macht, sowas anzusprechen.
In der Regel sind es eher die Frauen, die eine emotionale Distanz vom Partner zuerst wahrnehmen.
Oft ist der Mann davon selbst noch gar nicht so betroffen und fühlt es nicht genauso. Die Erfahrung in der Praxis zeigt, dass der Großteil der Gespräche zum Thema emotionale Distanz von Frauen initiiert werden.
Doch auch wenn ein Mann bereits Konflikte als belastend wahrnimmt, sprechen nicht alle Männer das Problem selbst an, weil sie entweder keine Lösung haben oder sehr schnell dazu übergehen, es auf die Emotionalität der Frau zu schieben, was gerne als Universallösung hergenommen wird. Letzteres kann den Teufelskreis der emotionalen Distanz erheblich beschleunigen, weil Frau sich dann nicht mehr ernst genommen fühlt.
Manche Menschen sind sich ihrer eigenen Verhaltensweisen durchaus bewusst und wissen auch, dass sie die Ursache für die emotionale Distanz mit verursacht haben, geben dies aber nur ungern zu, weil sie darin ein Gefühl von Schuld oder Scham wahrnehmen. Das geschieht bei Frau und Mann gleichermaßen und kann der Grund sein, dass kein gutes Gespräch mehr möglich ist. Um also die Ursache der emotionalen Distanz zu verstehen, brauchen wir einen Blick darauf, wie Mann und Frau mit Konflikten umgehen und das ist sehr unterschiedlich. Ich gebe hier auch keine allgemeine Wahrheit ab, da es individuelle immer noch sehr verschieden sein kann, aber in der Erfahrung zeigt sich, dass es gewisse Tendenzen gibt, die ich gerne teilen möchte.
Wie geht Mann mit Konflikten um?

Viele Männer sind so konditioniert, dass sie für ein Problem Lösungen suchen und dabei ihren analytischen Verstand einsetzen. Das ist im Berufsleben definitiv gefragt, aber in der Partnerschaft kann ein Mann mit dem Verstand allein nicht zu Lösungen kommen. So wird er seine Partnerin nicht erreichen und die Beziehung kann dadurch auch nicht so tief empfunden werden, wie es mit Herz und Seele der Fall wäre. Ist ein Mann sehr analytisch bei der Sache, kann er einer eher emotionalen Partnerin damit nicht das Gefühl geben, geliebt zu werden. Das kann sie dann als emotionale Distanz werten und in Folge den Verlust der emotionalen Bindung kosten.
Oft wollen Männer im Konflikt mit der Frau eine Lösung präsentieren, als wäre es ihr Vorgesetzter, der mit ihnen ein Problem diskutiert, wo es um Fakten geht. Doch bei Emotionen geht es selten um Fakten, sondern meist um diffuse Wahrnehmungen, die nicht immer mit Worten zu erklären sind.
Das Ergebnis: Wenn er keine Lösung hat, fühlt er sich hilflos und überfordert und zieht sich zurück. Er versucht es mit sich auszumachen, in der Hoffnung, dass sich entweder alles von alleine klärt, seine Partnerin eine Lösung findet oder er selbst. Jedoch brauchen Frauen nicht immer eine Lösung von ihrem Mann, sondern eher ein offenes Ohr, da Frauen sehr häufig selbst die Lösung schon kennen, sie aber durch ihre Emotionen verdeckt ist. Das bedeutet, dass der analytische Verstand des Mannes durchaus gefragt sein kann, aber erst NACHDEM die Emotionen bereinigt sind. Zieht er sich jedoch in einer emotionalen Situation raus, verstärkt er unbewusst ihr Problem und gibt seine Hilflosigkeit und Überforderung an sie weiter. Da sie davon aber schon reichlich hat, wird sie versuchen, es ihm zurück zu geben, was zu einer Streiteskalation führt und zu einer Verstärkung der Distanz.
Manche Männer fühlen sich von einer emotionalen Partnerin angegriffen, insbesondere dann, wenn diese in immer kürzeren Abständen einen Konflikt anspricht oder einen Streit hervorruft. Jedoch ist dies eine falsche Schlussfolgerung, die unbedingt überwunden werden muss, um die Situation zu entschärfen.
Denn eine Frau, die das Gespräch sucht, liebt ihren Mann und will eine Lösung finden. Was nicht heißen soll, dass ihre Art und Weise in Ordnung ist.
Jedoch erwartet sie gar nicht, dass er ihr Lösungen auf dem Silbertablett serviert. Sie will lediglich die emotionale Distanz überwinden, die nur ein Symptom ist, aber nicht die Ursache. Nicht selten schlagen angestaute Emotionen erst so richtig hohe Wogen, wenn sie mehrfach übergangen und nicht ernst genommen wurden.
Wenn sie im Affekt etwas sagt, was dich verletzt, dann nur, weil du ihr zu passiv warst und aktuell noch bist und sie endlich eine Klärung für ihre Emotionen will. Das wirkt dann wie ein Gewitter, was allerdings als Alarmzeichen in der Beziehung erkannt werden muss. Wenn es dennoch so weit kommen musste, hier ein paar wichtige Verhaltensregeln:
Gib ihr unbedingt das Gefühl, dass du sie ernst nimmst.
Geh aktiv auf sie zu und frage sie, was du tun kannst, damit sie sich besser fühlt. Es ist gut möglich, wenn sie noch aufgebracht ist, dass sie dich erstmal abweist.
Bleib dran und frage sie, ob du sie umarmen darfst. Wenn sie das zulässt, ist schon viel gewonnen. Halte sie einfach nur im Arm und bleibe ruhig. Es ist möglich, dass die Wut in Tränen umschlägt. Lass sie weinen, bis sie selbst aufhört.
Und dann kannst du fragen: Was bedrückt dich? Was habe ich getan, dass es dir schlecht geht? Wie kann ich es besser machen?
Das zu sagen, zeigt Größe und Hingabe. Es ist kein Schuldeingeständnis, sondern ein Türöffner, damit sie sich wieder sicher fühlen kann und ihre Gedanken mit dir teilen kann. Dies hilft nur bei einer Beziehung, wo noch genug emotionale Bindung vorhanden ist. Sollte sie sich bereits sehr von dir distanziert haben, wird sei keine Umarmung mehr wollen. Dann bleibt dir nur, Punkt 4 anzusprechen und ruhig zu bleiben.
Wie geht Frau mit Konflikten um?

Es muss natürlich nicht immer am Mann liegen, sondern kann auch ein Zeichen dafür sein, dass eine extravertierte Frau nie gelernt hat, ihre Emotionen im Griff zu behalten, in einer Konfliktsituation nicht hochzukochen und auf Empfang zu bleiben. Wenn sie sich unverstanden fühlt, kann sie dazu übergehen, lauter zu sprechen oder sogar zu schreien. Eher introvertierte Frauen jedoch werden das nicht tun und könnten über ihren heruntergeschluckten Ärger successive krank werden. Depressionen, Burnout und Ängste sind dann nur die psychischen Alarmzeichen und sollten auch so erkannt werden. Doch auch der Körper kann darüber schneller altern und krank werden.
Um diesen destruktiven Verhaltensweisen langfristig keinen Raum mehr zu geben, weil sie für Frauen gesundheitsschädlich sind und auch den Mann erheblich belasten können, hier ein paar Tipps:
Erlerne eine Atemtechnik, mit der du in deiner Mitte bleiben kannst, auch wenn eine Diskussion dich emotional triggert. Ich biete kostenfrei eine Audio dafür an: Kostenfreie Atemtechnik für mehr Gelassenheit.
Gehe der Ursache für die negativen Gefühle und Emotionen auf den Grund. Finde heraus, was du wirklich für deinen Partner empfindest und woher die Emotionen stammen.
Erhöhe deine Selbstliebe, indem du dir regelmäßig Zeit für dich selbst nimmst, deinen Körper bewusst pflegst, Aktivitäten nachgehst, die deine Lebensfreude erhöhen und deine sozialen Kontakte außerhalb der Beziehung stärkst.
Hole dir professionelle Hilfe, um die unterbewusste Ursache für übertriebene Emotionalität oder den Hang, alles in dich hineinzufressen, zu finden und zu lösen. Hier kann Hypnose ein Schlüssel sein.

Bei alledem sehen wir, wie wichtig es für alle menschlichen Wesen ist, unsere Beziehungen immer auf einem liebevollen Niveau zu halten, damit wir gesund und voller Lebensfreude bleiben. Schwankungen sind normal, aber wenn die Beziehung zur emotionalen Achterbahn wird, kann das auch emotionale Distanz hervorrufen, weil das dann ein Selbstschutzmechanismus ist.
Die Dynamik zwischen zwei Partnern kann Gefühle von Hilflosigkeit und Überforderung auslösen, die wiederum die emotionale Distanz verstärken.
Je nach Temperament der Frau kann Abwarten oder Aussitzen eine kurze oder auch sehr lange Weile gut gehen. Eine Lösung ist dies allerdings keineswegs. Es verschärft sogar die Situation. Denn lässt man eine Frau längere Zeit im Zustand der Hilflosigkeit oder Überforderung wird sie sich abwenden, um sich und ihre gegebenenfalls vorhanden Kinder zu schützen. So wird das Symptom der emotionalen Distanz zu einer tickenden Zeitbombe und die restliche Bindung zerstören.
Welche Gedanken oder unterbewussten Glaubenssätze werden wiederholt getriggert:
Ich werde nicht gehört!
Ich darf meine Meinung nicht sagen!
Ich muss einfach nur abwarten, das geht wieder vorbei - sind wahrscheinlich die Hormone.
Er redet nicht mit mir, also hat er was zu verbergen - womöglich liebt er mich nicht mehr. Ich bin an allem schuld.
Sie will mich nicht mehr berühren - sie hat einen Anderen oder sie liebt mich nicht mehr. Ich bin an allem schuld.
Wie du vielleicht schon erkennen kannst, sind das die wichtigsten Glaubenssätze, die beide Partner in dieser Situation haben können. Es können auch andere Gedanken dabei sein, aber das ist die Essenz. Und durch die Wiederholung schleifen sich diese Sätze so ein, dass sie Überzeugungen werden. Und ist man erstmal davon überzeugt, wird der Weg zueinander sehr schwer. Diese Überzeugungen stehen wie eine Mauer zwischen den Partnern. Wenn beide nicht mehr in der Lage sind, darüber zu sprechen, wird die Mauer scheinbar unüberwindbar.
In meiner Erfahrung hat sich gezeigt, dass nur die Partner wieder eine emotionale Bindung aufbauen konnten, die in der Lage waren, den anderen so zu sehen, wie er/sie wirklich ist, statt diesen Gedanken den Vorrang zu geben und gleichzeitig einen Schritt auf den Partner zuzugehen, um ein ruhiges Gespräch zu bewirken.
Die Gedanken, Glaubenssätze und Überzeugungen haben eine Ursache. Diese kann entweder in einem tatsächlichen Fehlverhalten liegen oder nur einem gedachten Fehlverhalten.
Bei tatsächlichem Fehlverhalten, wie zum Beispiel Gewalt oder Missbrauch oder anderen schweren Auslösern sollte unbedingt eine dritte, unparteiische Person hinzugezogen werden und eine Trennung, wenn möglich mithilfe einer sozialen Einrichtung, in Erwägung gezogen werden. Denn bei Gewalt und Missbrauch ist keine Besserung zu erwarten. Hier ist nur der Weg raus aus der Beziehung richtig.
Bei Fremdgehen oder respektloser Kommunikation kann man mithilfe eines gut geschulten Therapeuten oder Paarberaters noch einiges in Ordnung bringen. In diesen Fällen ist eine Paartherapie im Grunde unerlässlich, da man solch schwerwiegende Probleme meist nicht nachhaltig allein lösen kann. Insbesondere wenn man sich in einer unsicheren oder toxischen Beziehung befindet, kann ein guter Paartherapeut dies schnell erkennen und Hilfe anbieten.
Auch aus meiner eigenen Beziehungserfahrung weiß ich, dass der Versuch, einen Vertrauensmissbrauch zu heilen, ohne äußere Hilfe, nur einen Aufschub generiert und sehr selten dazu führt, dass beide Partner danach wieder glücklich miteinander sind. In der Regel bleibt eine Wunde zurück, die sich nur sehr schwer schließen lässt. Meist braucht ein Partner, der betrogen wurde, therapeutische Hilfe, um diesen Vertrauensbruch zu meistern, was keine Garantie auf einen Neuanfang ist.
Ist man selbst der Fremdgänger, sollte auch hier unbedingt die wahre Ursache für das Verhalten gefunden werden, um einer Wiederholung vorzubeugen und sich von dieser schlechten Gewohnheit zu befreien. Denn auch wenn man nur einmal fremdgegangen ist, bleibt die Erfahrung im Unterbewusstsein als positives Verhalten gespeichert, da eine Bedürfnisbefriedigung stattfand. Kommt man später erneut in eine Situation, wo ein Bedürfnis nicht genug befriedigt wurde, kann es wieder passieren. Hier eine bessere Selbstreflektion und Selbstkontrolle zu erreichen, um nicht ins Animalische abzustürzen, kann eine sehr heilsame Erfahrung sein.

Bei einem gedachten Fehlverhalten jedoch sieht das ganz anders aus. Denn es ist kein Zusammenhang zur Realität vorhanden, sondern lediglich die Befürchtung, dass sowas der Grund für die emotionale Distanz sein könnte. Auch kann die Annahme, dass sowas geschehen könnte, weil man es in einer früheren Beziehung bereits erlebt hatte, dazu führen, dass man selbst sehr schnell misstrauisch wird und die eigentlich gesunde Beziehung damit belastet. So entsteht oft grundlose Eifersucht, die das Ende einer doch guten Beziehung einleiten kann.
Wenn dies der Fall ist, sind die Chancen deutlich besser, das Problem zu lösen. Auch hier sollte der Ursache für ein vorhandenes Misstrauen oder die fehlende Offenheit zueinander gefunden werden. Das kann nur das Problem von einem Partner sein und nichts mit dem anderen zu tun haben. Hier kann eine Einzelberatung sehr hilfreich sein.
Oft sind Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend die Erfahrung machen mussten, dass sie sich auf jemanden, den sie sehr liebten, nicht verlassen konnten, davon betroffen. Es ist womöglich eine frühere Beziehung oder eine negative Situation im Unterbewusstsein gespeichert und nicht überwunden, sodass die negative Erwartungshaltung gegenüber einem Partner immer mitschwingt, auch wenn sie rational betrachtet keinen Sinn ergibt, da er oder sie ganz anders ist. Dabei muss man wissen, dass das Unterbewusstsein aus der emotional-energetischen Ebene heraus reagiert und nicht so rational denkt, wie der Verstand.
Was tun, um die emotionale Bindung wieder zu stärken?
Die folgenden Punkte sind ausschließlich für den Fall einer ungeklärten, emotionalen Distanz gedacht. Bei tatsächlichem Fehlverhalten ist das nicht anzuwenden, da die Ursache anders gelagert ist und erstmal eine andere Intervention nötig ist.
Einer der beiden Partner muss den ersten Schritt machen und auf den anderen zugehen. Dazu müssen der Zeitpunkt und die Umstände so gewählt sein, dass sich beide wohlfühlen und das Gespräch jederzeit beenden können. Hier kann es hilfreich sein, den Partner direkt um einen passenden Termin zu bitten und auch zu sagen, dass es um Euch geht. Dann wird der Partner sich zum einen nicht lange bitten lassen, wenn es ihm/ ihr wichtig ist. Zum anderen wird er/ sie wissen, wann, wo und eventuell mit wem er/ sie das Gespräch führen möchte.
Sprich aus der ICH-Position und ausschließlich von den eigenen Gefühlen und Wahrnehmungen. Bitte keine Vorwürfe, Unterstellungen oder Projektionen aussprechen, da dies immer zur Eskalation führt.
Positiv-Beispiel: "Ich fühle mich emotional distanziert von dir und weiß nicht warum?"
Negativ- Beispiel: "Du hast dich von mir distanziert und ich will wissen, warum?"
Stelle Fragen! Fragen zu stellen, hilft Emotionen und Sichtweisen deines Partners ans Licht zu bringen. Sie sind besser als die eigenen Spekulationen mitzuteilen und damit den Partner in eine defensive Position zu manövrieren. So kann kein gutes Gespräch entstehen. Es schwingt dann immer eine Schuld mit, die vielleicht unangebracht ist.
Positiv-Beispiel: "Fühlst du dich auch so distanziert von mir?"
Negativ-Beispiel: "Warum tust du mir das an?"
Gehe immer erstmal vom Positiven aus. Das hilft dir, ruhiger zu bleiben und offener für Lösungen zu sein. Insbesondere wenn du nicht sicher bist, ob er/ sie dir schaden will oder es unbewusste Verhaltensweisen sind, braucht es immer erstmal diesen Schritt zurück. (Nochmal: Gewalt und Missbrauch sind nicht mit fehlendem Bewusstsein zu entschuldigen. Selbst wenn es der Fall sein sollte - du bist nicht sein oder ihr Therapeut!)
Höre gut hin, was dein Partner auf deine Fragen sagt und gehe darauf ein. Zeige Verständnis und erlaube dir auch mal eine Weile nichts zu sagen, auch wenn dir tausend Gedanken durch den Kopf schießen. Lass ihn/ sie aussprechen! Lass Ruhe einkehren und überlege gut, was du fragen oder sagen willst. Je ruhiger du bleibst und je mehr du mit Bedacht antwortest, desto höher ist die Chance, dass ihr ein lösungsorientiertes Gespräch führen könnt.
Atme tief in den Bauch, wenn die Emotionen hochkochen. Die tiefe Bauchatmung oder auch die 4x4 Atmung entspannt und reduziert den Herzschlag. So kannst du innerlich wieder ruhiger werden.
Wenn das Gespräch dennoch aus dem Ruder läuft, bitte um eine Auszeit und verlasse den Raum.
Gehe spazieren oder mindestens in einen anderen Raum, um eine Weile allein zu sein. Kümmere dich gut um dich, sollten wieder emotionale Verletzungen entstanden oder hochgekommen sein.

Wenn ein Gespräch nicht zu einem guten Abschluss gekommen ist, kann man versuchen, es zu einem anderen Zeitpunkt erneut zu führen. Allerdings sollte nicht zu viel Zeit vergehen und man sollte sich im Klaren sein, ob es noch etwas bringt, allein zu sprechen. Wenn es bei euch immer wieder dazu kommt, dass trotz guter Vorsätze das Gespräch eskaliert und ein Streit entsteht, braucht ihr einen unparteiischen Dritten, was ich als Paarberaterin sein kann. Denn in der Regel sind Freunde oder Verwandte dafür ungeeignet, da sie nie unparteiisch sein können.
Spricht man nicht rechtzeitig darüber, wird die Kluft zwischen den Partnern täglich größer. Es ist nicht ratsam, sich zu isolieren und die eigene Wahrnehmung der Situation allein mit sich ausmachen zu wollen. Der Partner hat auch ein Recht darauf, zu erfahren, was gerade in seinem Partner/ seiner Partnerin vor sich geht, um dazu beitragen zu können, es wieder zu heilen.
Denn wie sagte Carl Rogers bereits so vortrefflich:
"Es ist die Beziehung, die heilt."
Das ist einmal so zu verstehen, dass die Beziehung immer wieder Heilung braucht und dass sie selbst auch die Grundlage für die Heilung beider Partner ist. Denn nur durch die Beziehung können uns eigene Verhaltensweisen auffallen, die wir verändern dürfen, um selbst zu einem liebevollen Partner zu werden, indem man die Selbstliebe erhöht. Denn wahrhaftige Selbstliebe führt in Konsequenz zur Nächstenliebe. Wenn sie richtig gelebt wird, hat man dann gesunde Grenzen und baut nur mit Menschen Beziehungen auf, die diese Grenzen respektieren.
Nichts kann schöner sein als ein Paar, das gemeinsam einen Konflikt, eine emotionale Unklarheit oder sich ändernde äußere Umstände gemeinsam bewältigt und Lösungen findet. Dieses gemeinsame Tun erhebt das Paar und stärkt die emotionale Bindung.
Somit liegt die Lösung bereits im Problem:
Das Problem miteinander zu teilen, damit gemeinsam Lösungen gefunden werden können, ist Teil der Wiederherstellung der emotionalen Bindung, sofern das Gespräch gelingt. Umso wichtiger ist es, das Gelingen der gemeinsamen Gespräche zu üben.
Dieses Teilen muss und kann deshalb nicht in allen Fällen nur zu zweit geschehen. Wenn ein Paar keine gute Streitkultur gelernt hat oder sich Gewohnheiten herausgebildet haben, auf eine bestimmte, negative Weise miteinander umzugehen, sollte man das als rote Linie verstehen. Wenn sich einer der Partner sehr schnell angegriffen fühlt, weil eine innere Unsicherheit da ist, die nicht (nur) aus der Beziehung, sondern (auch) früheren Erfahrungen herrühren kann, sollte man sich dafür öffnen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich unterstütze Paare nicht nur mit Gesprächen, sondern wahlweise auch mithilfe von Hypnose, um die wahren Ursachen sichtbar zu machen und so Schuld, Schamgefühle oder Verlustängste, die womöglich schon vor der Beziehung bestanden, zu reduzieren. Dadurch können die gemeinsamen Gespräche deutlich weniger emotional ausfallen und der Blick für Lösungen geöffnet werden. Auch kommt so mehr Klarheit darüber, was das alles mit der aktuellen Beziehung zu tun hat und ob der Partner sich tatsächlich ebenso falsch verhält, wie frühere Bezugspersonen oder ob nur die Angst vor einem Vertrauensbruch ein latentes Misstrauen mit sich bringt, was der Partner nicht allein aus der Welt schaffen kann.
Nur du selbst weißt, bei welchen meiner Sätze und Gedanken zu diesem Thema eine Resonanz in dir fühlbar ist. Und genau da darfst du jetzt hinschauen.
Ich bin gern deine Lampenhalterin im Nebel. Gern biete ich dir allein oder euch als Paar ein kostenfreies Erstgespräch via Zoom an. Meine Paartherapie findet in der Regel online statt, was Zeit und Wege spart.
Manche Gespräche finden zu zweit, manche nur mit einem Partner statt, so auch die Hypnose, sofern gewünscht. Für Paare mit kleinen Kindern biete ich gern Termine am Abend an, um die Zeit, nachdem die Kleinen schon im Bett sind, effektiv zu nutzen, ohne dass das Paar das Haus verlassen und eine Betreuung organisieren muss. So muss man sich auch nicht gegenüber anderen erklären.
Der Weg zu mir ist ganz einfach! Buche dir oder euch beiden ein kostenfreies Erstgespräch und dann besprechen wir gemeinsam, was für dich/ euch am besten ist.
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