Schon als kleines Mädchen habe ich immer viel geträumt und ich ging davon aus, dass das alle Menschen tun, bis ich erwachsen wurde und mich mit anderen darüber austauschte.
Dabei fiel mir auf, dass es sehr viele Menschen gibt, die gar nicht träumen, wenn sie schlafen. Und das, obwohl immer gesagt wurde, die Wissenschaft hätte bewiesen, dass das Träumen die Verarbeitung aller täglichen Erfahrungen und Eindrücke im Gehirn widerspiegelt, die während des Schlafes geschieht.
Doch warum träumen dann so viele Menschen gar nicht und andere, wie ich, träumen jede Nacht so intensiv, sehr real und in Farbe? Was ist der Grund für wiederkehrende Träume? Woran kann man einen Fantasietraum von einer Erinnerung an ein früheres Leben unterscheiden? Was bedeutet es, wenn man vom Ex-Partner, einer Schlange oder Treppen träumt? Wie kommen Tagträume zustande und welche Bedeutung hat es, wenn jemand sehr viel träumt?
Haben Träume immer eine Bedeutung?
Um diese Fragen zu klären, braucht es einen Blick in das Leben eines Wahrheitsträumers.
Als ich klein war, träumte ich sehr häufig Dinge, die wenige Tage später eintrafen. Ich hatte in meinem Leben auch das ein oder andere Déjà-vu, weil ich wahrscheinlich einiges davon schon einmal im Traum gesehen hatte.
Einen Traum möchte ich mit dir teilen, der mir sehr klar in Erinnerung blieb und für mich einer der Beweise war, dass ich nicht nur wahrheitsgemäß träumte, sondern auch Botschaften über meine Träume erhielt, die mir im Leben helfen sollten.
Ich träumte als junge Frau, bereits als Flugbegleiterin tätig, von einer Situation, wo zwei Kolleginnen sich in der Bord-Küche stritten und ich als Dritte hinzukam, um den Streit zu schlichten und wieder Ruhe in die Besatzung zu bringen. Die Entscheidung, die ich im Traum traf, war, einer der beiden recht zu geben und die andere in die Schranken zu weisen. Das führte zur Eskalation und im Traum sogar zu einem verbalen Angriff beider gegen mich.
Am nächsten Morgen konnte ich mich noch sehr genau an den Traum erinnern und konnte ihn auch anderen in meinem privaten Umfeld erzählen. Doch nach ein paar Stunden verschob ihn unbewusst in mein unterbewusstes Archiv. Dazu später mehr.
Als ich dann nach vielen Jahren der Fliegerei, mittlerweile aufgestiegen zur leitenden Flugbegleiterin, auf einem Langstreckenflug in die Bord-Küche gerufen wurde, stand ich auf einmal in genau dieser Situation. Ich sah die beiden Frauen und hielt einen Moment inne, denn erst jetzt konnte ich ihre Gesichter richtig erkennen. Zuvor war mir das nicht aufgefallen, weil Gesichter im Traum meist unscharf sind. Ich erinnerte mich schlagartig an den Traum und wusste, dass die Entscheidung falsch war, der einen, deren Argumente ich für richtig hielt, recht zu geben und die andere damit zu verurteilen.
Doch was sollte ich stattdessen tun?
Ich entschied mich, nicht weiterzureden, sondern gar nichts zu sagen und nur dabei stehenzubleiben und tief zu atmen. Nach wenigen Sekunden wurden die beiden Streithennen still und schauten mich fragend an. Denn ich stand ja nur da und sagte nichts.
Nur zwei Sätze kamen über meine Lippen, die alles auf den Punkt brachten und damit alle entwaffneten. Doch es fühlte sich an, als spräche nicht ich selbst, sondern jemand durch mich.
Ich sagte: "Genau das habe ich geträumt. Und ich werde jetzt gar nichts tun, als hier bei euch zu sein, ohne eine von euch beiden zu verurteilen."
Sie schauten mich beide verdutzt an. Die Kollegin, der ich im Traum Unrecht getan hatte, sagte auf einmal, dass es ihr Leid täte. Sie habe überreagiert und sie wolle auch nicht unbedingt Recht behalten. Sie akzeptiere die Meinung der anderen und es wäre schon in Ordnung. Die andere Kollegin lächelte und war sehr liebevoll. Sie sagte ihrer Kollegin, dass es doch auch gar kein Problem sei. Man könne bestimmt eine gemeinsame Lösung finden. Und das taten sie dann auch.
Ich musste nichts sagen! Es reichte, dass ich da war und energetisch den Raum hielt.
Das war eine sehr wichtige Lektion für mich und die beiden Kolleginnen.
Dies war nur ein Traum von vielen, der mir bisher ermöglichte, mein Leben in kleinen und manchmal auch größeren Situationen neu auszurichten.
Die Gabe, bewusst zu träumen, ist Segen und Fluch zugleich, denn sie bedarf der Unterscheidungskraft, was wichtig und richtig an einem Traum ist und was nicht. Hat jemand nicht die Fähigkeit oder Anlage, das eine vom anderen zu unterscheiden, so würde es ihn in die Irre führen. Es kann einem Menschen sogar Angst machen, weil viele Träume Szenen enthalten, die sehr düster oder negativ sein können.
Das führt uns auch zur Antwort auf die Frage, warum manche Menschen träumen und andere selten oder gar nicht. Es hat zum einen etwas mit der inneren Bereitschaft oder auch persönlichen Entwicklung zu tun, mit dem Unterbewusstsein zu kommunizieren. Zum anderen kann es ein Schutz sein, um bestimmte Dinge nicht sehen zu müssen. Nur ein Mensch, der wissen will, wird die Informationen erhalten. Oder anders gesagt:
Wer fragt, dem wird Antwort gegeben.
Sehr oft, wenn ich morgens mit meinem Hund spazieren gehe, bin ich geistig noch am Klären, was ich geträumt habe und nehme aktiv Teile des Traums in mein Tagesbewusstsein mit, um die Lösungen darin zu finden, sofern es sich so anfühlt, dass etwas Wichtiges darin war. Da ich das schon mein Leben lang intuitiv mache, brauche ich in der Regel dafür keine Hilfsmittel, wie das Aufschreiben eines Traumes. Meist reicht es aus, den Traum noch einmal vor meinem inneren Auge revue passieren zu lassen, um ihn danach im Archiv zu speichern. Im Grunde geschieht das aber alles sehr automatisch. Es ist so, dass ich das beobachte und weniger selbst mache.
Was ich bewusst mache, ich achte sehr genau darauf, dass ich mich nicht zu sehr damit identifiziere, um den nötigen Abstand zu behalten und es eher wie einen Film anzuschauen. Seit ich das so mache, habe ich auch keine Angst mehr vor Albträumen, da zwar ein Traum vom Tod, von Schlangen, vom Verlassen werden, von Ertrinken oder ähnlichem etwas mit der aktuellen Lebenssituation zu tun haben kann, aber nicht unbedingt eins zu eins oder wörtlich zu verstehen ist. Auch muss es keine Warnung sein, sondern es kann auch eine Verarbeitung einer alten Situation anzeigen.
Ein Traum von Trennung, Streit oder vom Ex-Partner können vielfältige Bedeutungen haben und müssen nicht immer heißen, dass man diesen Menschen zurückwill oder dass man Angst vor einer Trennung hat oder eine Trennung nun die beste Lösung sei. Man muss das immer im persönlichen und sehr individuellen Kontext anschauen. Wie gesagt, ein Traum kann auch in die Irre führen, wenn man nicht erkennt, aus welcher Quelle er stammt.
Die drei Quellen von Träumen:
Das Ego - der Teil in uns, der Informationen des Tages aufnimmt und in Relation zur eigenen Sichtweise/ Meinung setzt. (auf sich selbst bezogen, ohne Zusammenhang zum höheren Bewusstsein, oft chaotisch, problemorientiert, Angst machend, verwirrend)
Das Unterbewusstsein - der Teil in uns, der mit dem höheren Geist verbunden ist und alle Informationen beinhaltet, die wir in diesem und allen vorherigen Leben erfahren haben. (Akasha Chronik, Morphogenetisches Feld, vergangenheitsorientiert, frühere Entscheidungen zeigend, nicht bewertend)
Die Seele (das Unbewusste) - den Teil in uns, der alle die Informationen aus der höchsten, geistigen Ebene gibt, verbunden mit dem eigenen Seelenweg und somit dem Plan, dem man teils unbewusst folgt. (zukunftsorientiert, schützend, richtungsweisend, sehr klar, Lösungen gebend)
Man kann diese drei Quellen unterscheiden lernen und somit auch schnell herausfinden, was für ein Traum es war und ob er mehr Aufmerksamkeit benötigt oder nicht. Letzteres ist meist der Fall.
Somit habe ich mir angewöhnt, meine Träume auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen und nur einen Traum anzunehmen, der sich für mich wichtig anfühlt. Alles andere verwerfe ich als das, was es ist: Erinnerungen, bewusste Gedanken, die ich an jemanden oder eine Situation am Tag zuvor hatte, einen Film, den ich gesehen habe oder so etwas Ähnliches.
7 Zeichen, dass ein Traum von Bedeutung ist:
Der Traum ist sehr klar, farbig und linear in seiner Handlung.
Der Traum wird weiter geträumt, selbst wenn er an einer Stelle durch zum Beispiel kurzes Erwachen unterbrochen wurde.
Der Traum wird am Morgen sehr klar und im Gesamtzusammenhang erinnert. In manchen Fällen folgt er einem sogar den ganzen Tag.
Man kann den Traum leicht aufschreiben, ohne selbst etwas hinzuzugeben oder wegzulassen, weil man die Details kennt.
Man sieht spätestens beim revue passieren lassen die Botschaft des Traumes.
Man kann die Emotionen, die ein Traum ausgelöst hat, im Körper nachempfinden.
Er hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und man erzählt ihn noch Monate oder Jahre später.
Alle anderen Träume sind Schäume oder einfach nur eine chaotische Zusammenstellung aller Informationen, die tagsüber aufgenommen wurden und die noch nicht abschließend bearbeitet werden konnten. Solche Träume sind in der Regel verworren in der Handlung, mit unsinnigen Sprüngen, bringen viele Fragen mit sich und zeigen keinen roten Faden. Auch ist es sehr schwer, daraus eine Botschaft zu lesen. Je chaotischer ein Traum war, desto eher kann man ihn in den geistigen Papierkorb werfen und sich dem Tagesgeschehen zuwenden. Und das sollte man dann auch bewusst tun, um nicht in der Traumwelt stecken zu bleiben, was Träumern durchaus passieren kann.
Wiederkehrende Träume
Sie treten meist dann auf, wenn die Botschaft nicht gesehen oder erkannt wurde. Hier sollte man spätestens anfangen, ein Traumtagebuch zu schreiben, um die Informationen besser zu verstehen und Veränderungen im Traum wahrzunehmen. So kann ein wiederkehrender Traum auch ein Indiz für ein Trauma (Wortverwandtschaft ist kein Zufall) sein, wofür eine Lösung gesucht, aber bisher nicht gefunden wurde. Dieses Trauma kann, muss aber nicht, aus dem aktuellen Leben stammen. Es hat sich gezeigt, dass Menschen, die immer das Gleiche träumen, in der Regel eine Information über ein früheres Leben erhalten, dessen Karma gelöst werden muss. Insbesondere wenn der Traum sehr negativ ist oder sogar mit dem eigenen Tod endet, sollte man hinschauen und sich professionelle Hilfe suchen, um des Pudels Kern zu finden. Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung neigen ebenfalls zu wiederkehrenden Träumen, die sogar tagsüber als Flashbacks erscheinen können. Hier ist der Zusammenhang in der Regel aber sehr klar auf ein bewusstes Ereignis bezogen.
Träume über frühere Leben
Um einen Traum über ein früheres Leben von einer reinen Fantasiegeschichte abzugrenzen, ist etwas komplexer. In der Regel erkennt man es daran, dass das frühere Leben mit der aktuellen Lebenssituation in einem klaren Zusammenhang steht und das Unterbewusstsein Hilfestellung geben will durch die Erinnerung an ein früheres Leben und damit verbundene Entscheidungen. Zumeist geht es um eine ganz ähnliche Entscheidung, vor der man aktuell steht. Das Unterbewusstsein zeigt dann über den Traum, wo man schonmal so etwas erlebt hat und will damit eine Lösung herbeiführen, die eine mögliche Fehlentscheidung revidieren soll. Hier arbeiten Seele und Unterbewusstsein klar zusammen. Die Seele bedient sich des Unterbewussten, um die Zukunft zu verändern und wieder auf den vorbestimmten Seelenweg zurückzuführen, da alles andere nicht richtig wäre. Menschen, die nicht träumen, können auch mit anderen Eingriffen der Seele ins tägliche Leben an ihren Seelenplan erinnert werden.
So wie in meinem Zukunftstraum, wo ich eine negative Entscheidung traf und mir die Konsequenzen bewusst gemacht wurden, kann es also auch so sein, dass man Erfahrungen früherer Leben für sich nutzen kann, um im jetzigen Leben eine andere, bessere Entscheidung zu treffen. Beides sind Möglichkeiten, wie das Unterbewusstsein und auch die Seele mit uns kommunizieren.
Tagträume
Manche Träumer kommunizieren auch am Tag mit ihrer Innenwelt. Wir nennen das Tagträumen. Man kann das auch mit offenen Augen erfahren und sogar während man mit jemandem interagiert. Seit ich regelmäßig meditierte und auch in Hypnose war, kann ich tagsüber, ohne erst in eine herbeigeführte Trance zu gehen, innere Bilder vor meinen Augen empfangen, die entweder mit der aktuellen Situation oder mit einer Lösungsfindung verbunden sind. Mit dieser Verbindung zu dem höheren Geist kann ich auch Menschen, die dies selbst so nicht haben, helfen, Informationen zu erhalten, die ihnen in ihrer aktuellen Situation hilfreich sein können. Da ich aber nicht als Medium tätig bin, nutze ich das nur, wenn es sehr wichtig und angebracht ist oder der Geist mich bittet, eine bestimmte Information mit bestimmten Menschen zu teilen.
Brauchst du ein Traumdeutungsbuch?
Aufgrund meiner sehr großen Affinität viel und intensiv zu träumen, habe ich mir im Laufe der Zeit auch ein Traumdeutungsbuch gekauft, was mich allerdings nicht weitergebracht hat. Ich empfand es in die Irre führend, weil es verallgemeinernd ist und niemals die persönliche Situation erfassen kann. Auch kann so ein Buch die Verbindung zu früheren Leben oder der Zukunft nicht abbilden. Es ist also eher eine sehr spekulative Vorgehensweise und nicht wirklich dem Erkennen der Botschaften dienlich. Im schlimmsten Fall ist man danach verwirrter als vorher, weil man mehr Worte im Kopf hat, als einfach auf das eigene Gefühl zu hören. So kann man beispielsweise geneigt sein, eine im Traum auftretende Schlange als Zeichen für einen Betrug zu sehen, weil es so im Buch steht, gemeint war aber eine Heilung. Denn die Schlange hat vielerlei Bedeutungen erhalten und es kommt immer auf den Gesamtzusammenhang an.
Vielmehr empfehle ich selbst ein Traumtagebuch zu schreiben, um sich mit dem, was man träumt, auseinander zu setzen und die Wahrheit intuitiv darin zu finden. Das kann sehr erhellend sein und manchmal auch entlastend, nämlich dann, wenn man erkennt, dass tatsächlich die meisten Träume Schäume sind und man sich gar nicht mit jedem Traum intensiv befassen muss.
Denn Träume, die Wahrheit enthalten, kann man über Jahre nicht vergessen. Sie sind Teil des eigenen Bewusstseins und man kann ihre Wahrheit im eigenen Leben deutlich erkennen.
Fazit:
Träume können unterschiedlichen Ursprunges sein und sie haben in der Regel keine besondere oder große Bedeutung. Jedoch kann man anhand der 7 Zeichen eines bedeutungsvollen Traumes sehr leicht erkennen, wann die Seele oder das Unterbewusstsein zu einem spricht und man etwas mehr Aufmerksamkeit auf einen Traum legen sollte. Ein Traumtagebuch zu führen, kann besonders dann hilfreich sein, wenn man wiederkehrend den gleichen oder ähnlichen Traum hat und diesen ergründen möchte, um eventuelle Zusammenhänge zwischen früheren Ereignissen oder sogar früheren Leben und der aktuellen Lebenssituation zu finden. Träume können heilsam sein und auch beängstigend - je nachdem, aus welcher Quelle sie stammen.
Du möchtest tiefer in die persönliche Traumdeutung einsteigen und über deine Träume sprechen, um ihre wahre Bedeutung zu finden? Vielleicht beschäftigt es dich, was ein wiederkehrender Traum dir sagen will. Gerne kannst du dies im Rahmen von Gesprächen mit mir herausfinden. Auch ist es möglich, mittels Hypnose an einem bestimmten Traum anzuknüpfen und ihn als Türöffner zum Unterbewusstsein zu nutzen.
Für ein unverbindliches Kennenlernen buche dir gerne ein kostenfreies Erstgespräch bei mir.
Und nun wünsche ich dir erkenntnisreiches Träumen.
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