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Intimität in der Partnerschaft: Wie wichtig ist Sex in der Beziehung?


Intimität ist ein zentraler Bestandteil jeder Beziehung, doch die Bedeutung von Sex wird oft unterschiedlich bewertet. Während für einige Paare eine aktive Sexualität essenziell ist, um sich verbunden zu fühlen, steht für andere emotionale oder geistige Nähe im Vordergrund. Doch wie wichtig ist Sex wirklich in der Beziehung, damit sie erfüllt und liebevoll bleibt?


In meiner langjährigen Tätigkeit als Paarberaterin und Hypnosetherapeutin habe ich viele Paare erlebt und oft gehört, dass Menschen glauben, dass eine Liebesbeziehung sich alleinig durch die sexuelle Handlung von einer Freundschaft unterscheidet.


Wegen dieser und vieler anderer unterbewussten Überzeugungen wird Sex in der Ehe oder Liebesbeziehung von den meisten Menschen als überaus wichtig beurteilt, bis es im Bett zur Krise kommt. Genau hier darf die Transformation der eigenen Überzeugungen beginnen und die Liebe auf eine neue und viel tiefere Form entdeckt werden.


Intimität, Sexualität, Paar im Bett

Die Rolle von Sex in der Partnerschaft


Sex ist mehr als nur ein physischer Akt – er kann emotionale Nähe vertiefen, Vertrauen fördern und die Bindung zwischen Partnern stärken. Studien zeigen, dass Paare, die regelmäßige sexuelle Begegnungen haben, oft zufriedener mit ihrer Beziehung sind. Dies liegt daran, dass körperliche Berührung Glückshormone wie Oxytocin und Dopamin freisetzt, die das Gefühl der Zusammengehörigkeit und Geborgenheit verstärken.


Die Bindungshormone werden nicht etwa nur durch den Akt selbst ausgeschüttet, sondern durch die Berührungen, das Kuscheln, das Streicheln und Küssen, was bereits im Vorfeld geschieht. Genau deshalb gilt das sogenannte Vorspiel als wichtigster Teil beim Sex. Denn hier geschieht die Magie, dass sich Verbinden und aufeinander einlassen.


Insbesondere Frauen brauchen oft mehr Zeit, um sich für den sexuellen Akt zu öffnen. Umso wichtiger ist das Vorspiel, welches dafür sorgt, dass Frau sich bei ihrem Partner sicher und geborgen fühlt.

Eine Frau ist wie eine Blüte, die von einer Biene bestäubt wird. Nur wenn sie sich geöffnet hat, kann die Biene an die Stempel herankommen und den Akt vollziehen. Daher gibt es auch bei uns Menschen den richtigen Zeitpunkt, um sich zu lieben.


Eine geschlossene Blüte kann nicht bestäubt werden.


Männer lieben das Küssen und Streicheln nicht weniger, sind aber häufig sehr auf den sexuellen Akt ausgerichtet, was die männliche Natur des Vorwärtsdrängens und Ins-Tun bringen ausdrückt. Der Mann ist so programmiert, dass er seinen Samen loswerden will, was nicht selten bei einer langen sexuellen Pause auch zu Übereifrigkeit führen kann und dem Wunsch, das Vorspiel zu überspringen.


Jedoch ist hier Vorsicht geboten, denn gerade eine sehr frische Beziehung kann sehr leicht Risse bekommen, wenn Frau sich in ihren Bedürfnissen nach Nähe und Sicherheit nicht gesehen und wahrgenommen fühlt. Auch bei einer langjährigen Beziehung, die in einer Krise steckt, sollte Mann sich davor hüten, die Partnerin mit seinen sexuellen Wünschen zu bedrängen, weil das Vertrauen der Frau erstmal wiedergewonnen werden muss. Oft sind Dinge vorgefallen, die dazu geführt haben, dass die Frau sich verschlossen hat. Es gehört nach wie vor dazu, dass sie die körperliche Nähe zulassen können muss. Und die Grundlage hierfür ist Vertrauen!


Nur weil man verheiratet ist, hat der Mann kein Recht auf Sexualität mit seiner Frau.


Oft höre ich, dass Männer glauben, dass ihre Frau ihnen Sex schuldig ist. So wird gern verbal und auch körperlich Druck gemacht und er argumentiert damit, als ob er ein Recht auf Sex mit ihr hat, nur weil er ihr vor einiger Zeit einen Ring an den Finger gesteckt hat.


Dem ist aber nicht so. Vertrauen in einer Beziehung ist die Grundlage für eine lebendige und liebevolle Sexualität. Verhält sich ein Mann in der Beziehung seiner Frau regelmäßig respektlos gegenüber und fordert dann am Abend sexuelle Handlungen ein, grenzt das an Übergriffigkeit und kann von der Frau zu Recht abgewiesen werden.


Männer dürfen lernen, ihre Frau besser zu verstehen und sich selbst zu hinterfragen, wenn SIE keine Lust auf IHN hat. Denn wie ich bereits erwähnte, ist Frau wie eine Blüte. Will Mann, dass sie sich öffnet, muss er etwas dafür tun. Da kann Mann seine Frau fragen, was das sein könnte. Wer hier gut hinhört und ihr erlaubt, ihre Bedürfnisse auszusprechen und aktiv etwas am eigenen Verhalten zu ändern, wird es weitaus leichter haben, wieder zusammenzufinden.



Paar kuschelt, Kuschelzeit, Bindungshormone

Was passiert, wenn die sexuelle Lust nachlässt?


Es ist normal, dass sich das sexuelle Verlangen im Laufe der Beziehung verändert. Stress, Alltagsverpflichtungen oder hormonelle Schwankungen können das Lustempfinden beeinflussen. Frauen leiden in unserer Zeit sehr unter dem enormen Druck, der in der Gesellschaft auf ihnen lastet und viele haben dann am Abend einfach keine Energie mehr für ihren Mann. Manche berichten mir, dass sie es nach einem vollen Tag wie eine Zusatzaufgabe empfinden, wenn er dann noch Sex will, obwohl sie sich nach Schlaf sehnt. Oft sind Frauen mehrfach belastet und fühlen sich von ihrem Partner, mit Haushalt, Kindern plus Geld verdienen, alleingelassen. Das belastet das Vertrauen in den Mann und verursacht, dass die Frau sich weniger für ihn interessiert.


Was Männer oft fälschlicherweise als hormonelles Problem oder vorübergehende Zickigkeit werten, ist oft ein Hinweis auf das Ende einer Beziehung.


Beziehungen, in denen die Sexualität weniger geworden ist, sind jedoch nicht gleich zum Scheitern verurteilt. Vielmehr geht es hier darum, zu erkennen, wie wichtig der eigentliche Akt für den jeweiligen Partner noch ist und ob es auch mit ausgedehnten Kuscheleinheiten zu ausreichender Bindung eines Paares kommen kann. Hierfür muss auch den wirklichen Ursachen auf den Grund gekommen werden, statt ausschließlich über Sex zu reden. Denn der Akt selbst ist meist nicht das Problem, sondern alles, was vorher nicht beachtet wurde.


Eine Frau, die zum Beispiel kürzlich ein Kind geboren hat, kann sich unter Umständen nur schwer für den Partner öffnen, weil sie noch nicht in ihrer Mutterrolle angekommen ist und Unterstützung braucht. Oft ist sie emotional sehr leicht in negativen Zuständen, weil sie es gut machen will und bereits Schuldgefühle hat, weil sie den Partner sexuell vernachlässigt, selbst aber keine Lust auf Sex verspürt. Wenn ihr Partner sie dann nicht versteht und seine eigenen Bedürfnisse zugunsten der Familie zurückstellen kann, ist die Beziehung gefährdet.


Auch bei Paaren, die schon lange zusammen sind und wo der Kinderwunsch abgeschlossen ist, kommt es ganz natürlich zu einer Reduktion der Sexualität. Häufig fällt das auch mit einem bestimmten Alter zusammen, der sogenannten Midlife-Crisis. Sind die Partner sehr weit auseinander vom Alter, kann es sein, dass sie in unterschiedlichen Lebensphasen sind und einander nicht verstehen, weil er vielleicht schon über die Midlife-Crisis hinaus ist, während es bei ihr gerade erst beginnt.


Nicht selten stabilisiert sich nach dieser oft mehrjährigen Phase die Sexualität eines Paares wieder. Man hat auch herausgefunden, dass Paare, deren Kinder aus dem Haus sind, wieder mehr Freude an der Sexualität finden und die Bindung als Paar sich dadurch erneuert, sofern beide noch immer eine ausreichende Bindung zueinander besitzen. Ist dies nicht der Fall, kommt es in dieser Phase häufig zu einer Trennung.


Es ist jedoch nicht sofort ein Grund zur Sorge, wenn ein Paar mit kleineren Kindern gerade sexuell in der Krise ist. Es kommt hier darauf an, im Gespräch zu bleiben und auf die jeweiligen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, damit die Beziehung weiterhin liebevoll und die Bindung stabil bleibt. Auch um die Familie als Ganzes zusammenzuhalten und diese Zeit gemeinsam zu überstehen. Schwere Zeiten gemeinsam zu überstehen, kann sehr heilend und verbindend auf ein Paar wirken.


Kommunikation als Schlüssel zu erfüllender Intimität


Nicht die Quantität, sondern die Qualität der intimen Begegnungen ist entscheidend. Was als erfüllend empfunden wird, variiert von Mensch zu Mensch. Eine offene Kommunikation über Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen ist essenziell, um eine für beide Partner erfüllende Sexualität zu gestalten. Wie ich jedoch bereits sagte, sollte die Basis zuvor stimmen und das Vertrauen zueinander beständig gestärkt sein. Dann sind Gespräche über die Sexualität selbst auch zielführend.


Wenn es zu sexueller Unlust eines Partners oder zum Beispiel einer wiederkehrenden Erektionsstörung kommt, sollte man als Paar der Ursache auf den Grund gehen. In meiner Online-Praxis helfe ich Paaren, ihre sexuelle Lust wieder neu zu entdecken und die Blockaden zu überwinden, die ihr im Weg stehen. Hierzu könnt ihr euch einfach ein gemeinsames Gespräch mit mir buchen. Auch ist es möglich, eine Hypnose zu erhalten, um eine sexuelle Lustlosigkeit oder Funktionsstörung aus der Weisheit des Unterbewusstseins zu beleuchten und die wahren Gründe dafür herauszufinden und sie zu lösen.


Fazit: Sexualität in der Beziehung - Ein individueller Balanceakt


Sex ist ein wichtiger Bestandteil der Beziehung, aber nicht der einzige Faktor für eine erfüllte Partnerschaft. Es geht nicht darum, einem Ideal zu entsprechen, sondern eine Balance zu finden, die beiden Partnern guttut. Paare, die offen kommunizieren, das gegenseitige Vertrauen und die Bindung im Alltag aktiv aufbauen und auf die Bedürfnisse des anderen eingehen, schaffen eine Grundlage für eine langfristige, erfüllende Intimität – mit oder ohne Sex.

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