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Wie Geld Beziehungsprobleme hervorrufen kann

Im Zusammenhang mit Geld können in Beziehungen verschiedene Probleme auftreten, die sogar schwere Konsequenzen haben können. In meiner Praxis, aber auch in meinem privaten Umfeld, ist mir aufgefallen, dass Geld sogar eines der häufigsten Streitthemen in Beziehungen ist. Dabei tritt es nicht unbedingt immer zuerst als Problem zutage, sondern kann sich sehr subtil hinter Symptomen, wie einer schlechten Kommunikation, fehlendem Vertrauen und Unsicherheitsgefühlen, verstecken.

In meinem Blogartikel möchte ich die häufigsten Beziehungsthemen, in Bezug auf Geld, aufdecken und Lösungsansätze anbieten.


Hier sind die häufigsten Beziehungsprobleme, die in Bezug zu Geld stehen:


Unterschiedliche finanzielle Prioritäten


Zwei Menschen können unterschiedliche Ansichten darüber haben, wie sie ihr Geld verwenden möchten. Zum Beispiel kann Frau gerne Geld für Reisen ausgeben wollen, während ihr Mann lieber spart oder ihm das Reisen nicht so wichtig ist. Dies kann zu Konflikten führen, wenn keine Einigung erzielt wird. Solange hier beide Partner finanziell halbwegs gleichgestellt sind und die Diskussion offen darüber geführt wird, klappt es meist dennoch ganz gut. Schlimm wird es jedoch, wenn ausgerechnet die Frau, die nicht selten finanziell schlechter gestellt ist, sich mehr Reisen wünscht, was ihr Mann dann bezahlen soll. Klar, geht ihm das gegen den Strich, wenn Reisen nicht zu seinen Bedürfnissen gehört. Doch was im Unterbewusstsein wirklich passiert, ist den Meisten nicht klar: Oft steht hier nämlich bei der Frau das Bedürfnis, gemeinsame Zeit und Erlebnisse zu haben, im Vordergrund. Somit ist es seitens des Mannes sicher gut, einzulenken, denn wenn dieses Bedürfnis nicht gestillt wird, kann es zu schweren Verletzungen des Vertrauens und der Bindung des Paares kommen. Selbstverständlich kann man hier auch kleinere, preisgünstigere Alternativen finden, um diese gemeinsame Zeit und Erlebnisse zu haben. Es muss ja nicht immer gleich eine Luxuskreuzfahrt sein. Hier ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Zum Beispiel kann ein Wochenende zu zwei in einem schönen Wellnesshotel die Bindung deutlich stärken - insbesondere, wenn der Mann, der sonst eher knauserig ist, dies als Überraschung präsentiert und damit seiner Herzallerliebsten zeigt, wie wichtig es ihm ist, dass sie glücklich ist. Oder wie wäre es mal mit einem Picknick - ganz ohne Kinder und ohne, dass Frau es komplett alleine vorbereiten muss?


Paar beim Picknick am See, glückliches Paar, Zeit zu zweit
Paar beim Picknick am See


Unausgeglichene finanzielle Verantwortung


Wenn ein Partner das Gefühl hat, dass er oder sie die gesamte finanzielle Verantwortung trägt, während der andere Partner unverhältnismäßig wenig zum Haushaltseinkommen beiträgt, kann dies zu Spannungen führen. Hier sollte man jedoch immer genau hinschauen, was die Gründe für diese unterschiedlichen, finanziellen Voraussetzungen sind. Wenn eine Frau Kinder bekommen hat und entsprechend als Mutter den ganzen Haushalt und die Kinder versorgt, ist es nicht in Ordnung, wenn ihr Mann sie wegen dieses finanziellen Ungleichgewichtes unter Druck setzt. Die Arbeit einer Hausfrau ist mindestens genauso hoch zu werten, wie ein Fulltime-Job! Sollte einer der Partner jedoch aus unterschiedlichem Leistungsniveau heraus, weniger mit in die Beziehung einbringen, ohne dass Kinder oder eine gemeinsame Haushaltsführung zulasten dieses Partners geht, bedarf es einer genauen Betrachtung, was der Grund hierfür ist? Einem Partner, der sich stets bemüht, finanziell eigenständig zu sein, sollte man keine Vorwürfe dafür machen, wenn es mal schlecht läuft. Sicher ist es aber nicht in Ordnung, wenn das ein Dauerzustand wird. Hier machen oft die Partner, die sich als finanziell besser gestellt wahrnehmen, den Fehler, den anderen Partner negativ zu bewerten und Vorwürfe zu machen. Das kann früher oder später zum Bruch führen. Hier empfehle ich, so schwer es fallen mag, die Ruhe zu bewahren und lieber wohlwollend auf den Partner zuzugehen. Fragen sind der Schlüssel! Denn wer fragt und sich die Zeit nimmt, aufmerksam zuzuhören, warum der andere finanziell nicht auf seinem möglichen Niveau ist, kann viel Druck herausnehmen und durch emphatische Zuwendung Lösungen finden. So kann man zusammen Ideen entwickeln, was der finanziell schlechter gestellte Partner tun könnte, um sich wieder zu fangen. Hier ist auch eine Mediation denkbar, da Mediatoren und Berater einfach die kommunikativen Fähigkeiten mitbringen, die es braucht, einfühlsam mit dem jeweiligen Partner zu sprechen. In dieser geschützten Atmosphäre können Lösungen leichter erarbeitet und angenommen werden.


Geheimhaltung von Ausgaben


Wenn einer der Partner Geldausgaben verheimlicht oder heimlich hohe Beträge ausgibt, kann dies das Vertrauen in der Beziehung beeinträchtigen. Insbesondere bei zusammengelegten Konten ist dies ein absolutes No-Go und führt oft zu einem Riss in der Beziehung. Im Grunde kommt dies einem Betrug gleich und sorgt für einen enormen Vertrauensverlust. Deshalb empfehle ich meinen Paaren, grundsätzlich über alle größeren Ausgaben zu sprechen und vorher zu definieren, wo die Grenze dafür beginnt. Mir sind in meiner langjährigen Praxiserfahrungen vornehmlich oft Männer begegnet, die meinten, weil sie das Geld nach Hause bringen, auch selbst darüber entscheiden zu können, was damit passiert. Zeitgleich durften ihre Frauen sich aber bei jeder Kleinigkeit das Einverständnis abholen, um sich etwas kaufen zu dürfen. Das ist ein Ungleichgewicht, was eine Ehe oder langjährige Beziehung zum Scheitern bringen kann. Denn eine Frau, die permanent finanziell schlechter gestellt ist, fühlt sich nicht selten wie ein Anhängsel oder eine Bittstellerin. Liebe Männer: so geht man nicht mit seiner Herzdame um!


Schulden und finanzielle Probleme


Schulden oder finanzielle Schwierigkeiten können erheblichen Stress in einer Beziehung verursachen. Die unterschiedlichen Einstellungen zur Schuldenbewältigung und zum Umgang mit Geld können zu Konflikten führen. So haben viele Paare ein Haus gebaut oder andere größere Anschaffungen gehabt, welches sie gemeinsam bewältigen müssen. Hier muss unbedingt regelmäßig, in kürzeren Abständen, über die Abzahlung von Krediten gesprochen werden, um die Schuldenfalle zu vermeiden. So muss auch beiden Partnern klar sein, was sie gemeinsam für eine Last zu tragen haben und wie viel ihnen aktuell an Geld zur Verfügung steht, um die laufenden Kosten zu zahlen. Oft entsteht hier Druck. Denn viele Paare wollen in kurzer Zeit alle Schulden begleichen und können sich meist über Jahre hinweg nicht viel leisten. Viele haben in ihrer Planung über mehrere Jahre keine Urlaube mehr und können sich kaum noch den Abend allein zu zweit bei einem schönen Essen leisten. Das führt zu viel Stress. Wenn dann einer der Partner auch noch die Arbeitsstelle verliert oder ein weiteres Kind dazukommt, kann die ganze finanzielle Planung ins Wanken geraten. Gerade in den letzten Jahren haben viele Paare, durch erheblich steigende Kosten und Steuern hier eine große Zusatzbelastung erfahren. Umso wichtiger ist es, gemeinsam Lösungen zu suchen und sich gegenseitig dennoch liebevoll zu behandeln. Hier empfehle ich, sich mit einem Finanzberater nach Alternativen umzuschauen, um die Last möglichst schnell zu reduzieren.

Paar bespricht ein Thema, wohlwollendes Gespräch, Paar diskutiert
Lösungen durch wohlwollende Gespräche


Getrennte Konten Zuletzt möchte ich auf das Thema von getrennten Konten und getrennter finanzieller Verantwortung eingehen. Vielen Paaren ist es heutzutage wichtig, sich in finanzieller Hinsicht wie Singles zu verhalten. So hat jeder Partner sein eigenes Konto und verfügt über das Geld, ohne es mit dem anderen Partner abzusprechen. Ich halte dies, aus Erfahrungen im beruflichen, aber auch privaten Umfeld, für einen Genickschuss für die Liebe. Ja, das klingt drastisch, meine ich aber auch genau so! Denn Liebe kann nur dort gedeihen, wo Vertrauen, Ehrlichkeit und Gemeinsamkeit ist. Meine Erfahrung ist es, dass hinter diesem Verhalten oft ein unbewusster Gedanke von Selbstschutz und fehlender Sicherheit in der Beziehung steht. Und diese Art zu denken, ist heute verbreiteter als man sich vorstellen mag. Denn die meisten Erwachsenen sind Trennungskinder und versuchen sich unbewusst immer auf eine mögliche Trennung vorzubereiten. So entstehen nicht selten auch sehr wahnwitzige Eheverträge, die einen Partner bei einer Scheidung regelrecht Schachmatt setzen können. Dahinter steht jedoch fehlendes Vertrauen in andere Menschen, fehlende Selbstliebe und fehlender Selbstwert. Denn nur wer sich selbst vertraut, sich selbst liebt und sich selbst für wertvoll hält, wird auch seinem Gegenüber mit Liebe begegnen und dem Partner die gleichen Attribute zugestehen. Um dem Scheitern einer Beziehung wegen einer Trennung im finanziellen Bereich entgegenzuwirken, empfehle ich jedem Partner, sich mit den eigenen Glaubenssätzen im Bezug auf Geld und Beziehung auseinander zu setzen und die tatsächlichen Ursachen für etwaige Unsicherheiten zu ergründen und zu transformieren. Gerne stehe ich hier mittels Beratung, und ggfs. einer Hypnose, hilfreich zur Seite. Fazit


Entscheidend ist, dass Paare offen und ehrlich über ihre finanziellen Ansichten, Wünsche und Bedenken sprechen, um diese finanziellen Probleme anzugehen und Lösungen zu finden, die für beide Partner akzeptabel sind. Die Einbeziehung eines Finanzberaters und Paarberaters kann ebenfalls hilfreich sein, um bei der Lösung von Geldproblemen in der Beziehung zu unterstützen. Was sehr oft sichtbar wird, ist, dass es sich um unbewusste Glaubenssätze und Überzeugungen handelt, die meist zu negativen Verhaltensweisen gegenüber dem eigenen Partner, bezogen auf Finanzen, führen kann. Diese aufzudecken und gemeinsam nach anderen Denkansätzen zu suchen, ist mein Hauptanliegen, wenn ich mit Paaren arbeite. Singles, die verstehen wollen, warum sie in einer vergangenen Beziehung Probleme mit Finanzen hatten, unterstütze ich ebenso gerne.


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