top of page

Verminderte Lust in der Partnerschaft: Woran es liegen kann

In vielen Partnerschaften kann es Phasen geben, in denen die Sexualität eine geringere Rolle spielt. Oftmals wird dies als ein Problem wahrgenommen, das auf Mängel in der Beziehung oder gar auf das Ende der Liebe hindeutet. Dabei gibt es eine Vielzahl von Gründen, warum die Sexualität in einer Partnerschaft nachlassen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies nicht immer etwas mit dem Ende der emotionalen Verbindung zu tun hat. Es ist normal, dass sich das sexuelle Bedürfnis im Laufe der Zeit verändert, und das bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Beziehung in Gefahr ist.


In meinem Blogartikel zum Thema verminderte Lust in der Partnerschaft, möchte ich die möglichen Ursachen für den Verlust oder eine phasenweise Reduktion der sexuellen Lust beleuchten.


Paar im Bett, Nähe, Sexualität, Kuscheln

1. Stress und Alltagsbelastungen


Einer der häufigsten Gründe für eine verringerte Sexualität in der Partnerschaft ist der alltägliche Stress. Beruflicher Druck, finanzielle Sorgen, die Organisation des Familienlebens oder gesundheitliche Probleme können zu einer Erschöpfung führen, die auch das sexuelle Verlangen beeinflusst. Wer sich ständig gestresst fühlt, hat oft weniger Energie oder das Bedürfnis nach Intimität, selbst wenn der Partner in der Nähe ist. Davon sind Frauen meist mehr betroffen, da der Stresslevel der Frau in den letzten Jahrzehnten durch eine Mehrbelastung deutlich angestiegen ist. Der Stress blockiert nicht nur den Körper, sondern auch die emotionalen Bedürfnisse, die normalerweise zu einem erfüllenden Sexualleben führen. Wer sich erinnert, wie man sich auf den Partner freute, als noch keine Kinder und der Alltagsstress vorhanden waren, kennt den emotionalen Unterschied. Doch man muss nicht unbedingt den Partner wechseln, um wieder mehr sexuelle Lust zu verspüren.


2. Körperliche Veränderungen und Gesundheitsprobleme


Mit dem Älterwerden ändern sich Körper und Bedürfnisse. Hormonschwankungen, vor allem bei Frauen in den Wechseljahren, können das sexuelle Verlangen verringern. Auch Männer können in ihren 40ern oder 50ern eine nachlassende Libido oder Erektionsstörungen erleben. Neben den körperlichen Aspekten spielen auch chronische Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Depressionen eine Rolle, wenn es um die sexuelle Gesundheit geht. Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankungen können ebenfalls eine negative Auswirkung auf das Sexualverhalten haben, da sie immer auch auf das Gehirn wirken und die Hormonbildung oder Hormonbalance negativ beeinflussen können. Wusstest du, dass man all diesen Probleme mittels Hypnose begegnen kann? Denn der Körper reagiert auf das, was in deinem Unterbewusstsein geschieht und wenn bestimmte Auslöser für Erkrankungen gelöst werden können, kann nicht nur eine Lösung für die Sexualität herbei geführt werden, sondern auch eine Verbesserung der allgemeinen, körperlichen Gesundheit. Das Unterbewusstsein kann also ein wichtiger Schlüssel für eine insgesamt gesündere Lebensführung sein.


3. Kommunikationsprobleme in der Partnerschaft


Sexuelle Bedürfnisse und Wünsche zu teilen, ist für viele Paare eine große Herausforderung, da es häufig Scham behaftet ist und die Angst, nicht verstanden oder gar abgelehnt zu werden, groß sein kann. Gerade wenn es um körperliche Dysfunktionen, wie eine Erektionsstörung bei Mann geht, die ein normales Sexleben stark einschränken kann, kommt es zu einer echten Belastung für beide Partner, die zur Zerreißprobe werden kann. Wenn Paare nicht offen über ihre sexuellen Wünsche, Fantasien oder auch Sorgen sprechen, können Missverständnisse und unerfüllte Bedürfnisse entstehen, die sich mit der Zeit aufstauen. In vielen Fällen führt mangelnde Kommunikation zu einem Gefühl der Entfremdung oder Frustration, was wiederum die Lust auf Sexualität mindert. Dies kann einen wahren Teufelskreis auslösen, aus dem man sich alleine nur schwer befreien kann. Da der Wunsch nach körperlicher Nähe ein Eckpfeiler einer jeden Paarbeziehung ist und auch eine klare Abgrenzung zu anderen menschlichen Beziehungen darstellt, kommt schnell die Frage auf, wie die Partnerschaft weiterhin liebevoll gelebt werden kann, auch wenn es im Bett nicht so gut funktioniert, wie es vielleicht früher einmal war. Insbesondere bei jüngeren Paaren kann das schnell die Frustrationstoleranz übersteigen und zu einer Trennung führen.

Paare, die gelernt haben, offen und ohne Tabus über ihre Bedürfnisse zu sprechen, erleben häufig eine tiefere sexuelle Verbindung und finden in der Regel auch schneller aus phasenweiser Unlust heraus.


4. Fehlende emotionale Nähe


Intimität und Sexualität sind eng miteinander verbunden. Wenn das Gefühl von Nähe und Vertrauen in einer Beziehung nachlässt, kann dies auch die Sexualität beeinträchtigen. Partnerschaften, in denen emotionale Distanz oder ungelöste Konflikte bestehen, erleben häufig einen Rückgang des sexuellen Interesses. Konflikte, ungelöste Differenzen oder das Fehlen eines tiefen emotionalen Austauschs können dazu führen, dass sich die Partner eher als Mitbewohner denn als Liebende fühlen. In solchen Fällen ist es oft hilfreich, an der emotionalen Nähe zu arbeiten, um die Grundlage für eine erfüllende Sexualität wiederherzustellen.


5. Mangelnde Zeit füreinander


Im hektischen Alltag verlieren Paare oft den Blick auf die Bedürfnisse des anderen. Gerade in langjährigen Beziehungen kann es passieren, dass das sexuelle Leben auf der Strecke bleibt, weil der Fokus auf anderen Bereichen der Partnerschaft liegt, wie etwa auf der Erziehung von Kindern, der Karriere oder den alltäglichen Verpflichtungen. Wenn Paare keine Zeit für sich selbst als Paar einplanen, sondern nur noch als Eltern oder Mitbewohner agieren, kann dies zu einer Abnahme der sexuellen Aktivität führen. Gemeinsame Erlebnisse und Zeit zu zweit sind entscheidend, um die sexuelle Verbindung zu fördern.


6. Unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse


In jeder Partnerschaft gibt es unterschiedliche Vorstellungen von Sexualität. Während ein Partner möglicherweise ein starkes sexuelles Verlangen verspürt, hat der andere möglicherweise wenig Interesse oder andere Bedürfnisse. Diese Differenz kann zu Spannungen führen, wenn keine Kompromisse gefunden werden. Ein solcher Unterschied muss nicht das Ende einer Beziehung bedeuten, aber es ist wichtig, dass beide Partner ihre Bedürfnisse auf respektvolle Weise äußern und gemeinsam nach Lösungen suchen. Gerade bei Fetischen oder sehr ausgefallenen Wünschen kann das die Beziehung stark belasten, wenn der andere Partner die Fantasien nicht teilt oder sich bei den sexuellen Handlungen unwohl fühlt. In diesem Fall sollte man niemals etwas tun, was die eigenen Grenzen überschreitet und was sich nicht richtig anfühlt. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu wahren und sich zu nichts überreden zu lassen.


7. Psychologische Faktoren und frühere Traumata


In einigen Fällen kann verminderte Sexualität mit psychologischen Problemen wie Angststörungen, Depressionen oder früheren negativen Erfahrungen in der Sexualität zusammenhängen. Traumatische Erlebnisse, etwa Missbrauch oder schlechte Erfahrungen mit früheren Partnern, können das sexuelle Verlangen stark beeinträchtigen. In diesem Fall empfehle ich eine therapeutische oder beratende Begleitung, um die Themen zu adressieren und Lösungswege zu finden.


8. Der "Abnutzungseffekt" nach Jahren der Beziehung


In langjährigen Partnerschaften kann es zu einem natürlichen Nachlassen des sexuellen Verlangens kommen. Der "Abnutzungseffekt" tritt häufig dann auf, wenn Paare sich zu gut kennen und die Sexualität zur Routine wird. Der Reiz des Unbekannten oder das Entdecken neuer sexueller Grenzen kann schwinden. Um die Sexualität wieder zu beleben, kann es helfen, neue Dinge auszuprobieren, das sexuelle Spiel zu variieren oder neue Intimitätsformen zu finden. Sollte dies keinen Erfolg bringen, kann ein Blick in die unterbewusste Überzeugungsebene des Partners, der weniger Lust empfindet, Klarheit bringen.


Fazit


Verminderte Sexualität in einer Partnerschaft muss nicht das Ende einer Beziehung bedeuten. Vielmehr ist es ein Signal dafür, dass bestimmte Faktoren im Leben der Partner oder in ihrer Beziehung verändert werden müssen. Eine offene Kommunikation, das Bemühen um mehr emotionale Nähe und ein respektvoller Umgang mit den (sexuellen) Bedürfnissen des anderen können der Schlüssel sein, um die Leidenschaft und Intimität in der Partnerschaft zu bewahren. Wenn die Ursachen tiefer liegen, etwa in gesundheitlichen, körperlichen oder psychologischen Problemen, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Hierfür stehe ich mit Beratungsgesprächen und bei Bedarf (z.B. bei erektiler Dysfunktion, negativen Erlebnissen oder Ängsten) mit Hypnose gern zur Seite.


Es ist wichtig zu verstehen, dass das sexuelle Verlangen grundsätzlich im Laufe des Lebens nicht konstant bleibt und dass es viele Wege gibt, das Liebesleben wieder zu fördern, ohne dass dies zwangsläufig zu einer Krise in der Partnerschaft führen muss. Partnerschaften sind dynamische Prozesse, die ständige Pflege und Aufmerksamkeit erfordern – auch in der Sexualität. Es kann sehr heilsam sein, sich diesem Thema intensiver zu widmen und sich dabei professionell beraten zu lassen. Bucht euch hierzu gern ein kostenfreies Erstgespräch mit mir.

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
bottom of page